Fertigungsunternehmen sind in der globalisierten Handelswelt einem Optimierungsdruck ausgesetzt. Effizientere Produktion bedeutet billigere Fertigungskosten und dies ist in den meisten Branchen ein ausschlaggebender Wettbewerbsfaktor. Langwieriges Rüsten verlangsamen die Produktion und motiviert Unternehmen dazu, größere Mengen eines Gutes auf einmal herzustellen. Dies erhöht wiederum die Lagerkosten. SMED ist eine zuverlässige Methode die Rüstzeiten zu reduzieren, damit Sie diesem Dilemma beikommen können.
Rüstzeiten minimieren, Effizienz maximieren
SMED – Was ist das und wie funktioniert es?
Die Abkürzung SMED steht für „Single Minute Exchange of Die“, übersetzt „Werkzeugwechsel im einstelligen Minutenbereich“. Der Ausdruck „einstelliger Minutenbereich“ zielt dabei darauf ab, dass die Rüst-, also die Wechselzeit für eine Maschine von der Produktion eines Gutes zum anderen, minimiert wird.
Kürzere Rüstzeiten ermöglichen kleinere Losgrößen. Diese wiederum verringern die Lagerkosten und erhöhen Ihre Flexibilität in Bezug auf Kundenwünsche. Dies sind die eigentlichen Ziele von SMED. Das Verfahren wurde im Rahmen des Toyota Produktionssystems von dem Japaner Shigeo Shingo entwickelt, das heute in der westlichen Welt als Lean bekannt ist.
Unterschiedliche Produkte verlangen bei ihrer maschinellen Bearbeitung verschiedene Werkzeuge und Einstellungen des gleichen Fertigungsgerätes. Ist die Herstellung der vorgesehenen Menge eines Gutes abgeschlossen, muss die Maschine also umgestellt werden.
Je länger diese Umstellung dauert, umso weniger kann insgesamt produziert werden. Denn während die Umrüstung stattfindet, macht die Fertigung Pause. Außerdem gibt langes Rüsten einen Anreiz dafür, größere Mengen eines Gutes herzustellen, als Sie gerade brauchen.
Die langwierigen Rüstvorgänge rechtfertigen manchmal höhere Lagerkosten der großen Losgröße. In dieser Situation können Sie nur zwischen den beiden Übeln hohe Lagerkosten oder lange Rüstzeiten wählen. Beide Lösungen sind suboptimal. Dem weiß SMED abzuhelfen.
Mit SMED durchlaufen Sie folgende Schritte:
- Geeignete Maschine für einen SMED-Pilot finden
- Alle einzelnen Schritte des Rüstvorgangs gemeinsam definieren
- Externe Schritte von internen trennen
- Interne Schritte zu externen umwandeln
- Übrige Schritte standardisieren und optimieren
Die Definition von intern meint hier, dass diese Schritte nur ausgeführt werden können, wenn die Maschine stillsteht. Externe Schritte können auch im laufenden Betrieb erledigt werden.
Der oben gezeigte Ablauf wird wiederholt, bis die Dauer des Rüstvorgangs im einstelligen Minutenbereich liegt. Bei den ersten Durchläufen konzentrieren Sie sich auf organisatorische Verbesserungen.
Beispiele dafür können Training von Mitarbeitern, das einfache Umstellen von Arbeitsplätzen oder das Bereitstellen von Werkzeugen während des Maschinenbetriebs sein. Später können Maßnahmen wie die Beschaffung anderer Werkzeuge, technischer Hilfsmittel oder Änderungen in der Steuerungssoftware relevant sein.
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Schneller wechseln, produktiver arbeiten
Was sind die Vorteile der SMED Methode?
Für SMED führt der Weg zu geringeren Lagerkosten über kürzere Rüstvorgänge. Über diese Kosteneinsparungen hinaus liefert SMED weitere quantitative und qualitative Vorteile.
1. SMED bietet eine strukturierte Vorgehensweise zur Reduzierung der Rüstzeiten. Mit Hilfe des Rahmens der SMED-Methode können Sie sich auf die einzelnen Schritte konzentrieren und diese zielstrebig umsetzen.
2. SMED stellt sicher, dass erst spät kostspielige Investitionen getätigt werden. Die Methode beginnt mit der Betrachtung organisatorischer Verbesserungen, setzt mit der Optimierung der Prozesse fort und beschäftigt sich erst dann mit eventuellen technischen Anschaffungen oder Änderungen.
3. Die Herangehensweise von SMED setzt auf die Einbeziehung der Mitarbeiter. Die Vorschläge der täglich in der Produktion beschäftigten Angestellten werden berücksichtigt und ausprobiert. Bei SMED arbeiten Sie mit der Überzeugung, dass diejenigen, die nah an der Maschine arbeiten, auch den besten Einblick in deren Verbesserungspotenzial haben. Fühlen sich Ihre Mitarbeiter ernst genommen und gehört, steigt ihre Motivation einen größeren Beitrag zum Erfolg Ihres Unternehmens zu leisten.
Expertise erkennen, Vertrauen aufbauen
So finden Sie den richtigen Partner
Wenn auch Sie nach Operational Excellence in Ihrer Fertigung streben, kann Ihnen womöglich ein kompetenter Partner, der mit Lean-Methoden vertraut ist, zur Seite stehen. Stellen Sie sich und dem potenziellen Berater folgende Fragen:
- Hat das Unternehmen Erfahrung mit der SMED-Methodik?
- Kann der Berater Referenzen in ähnlichen Branchen vorzeigen?
- Welche Ergebnisse kann das Team des Lieferanten vorweisen?
- Sieht man den Kandidaten vor allem im Büro oder in der Fabrikhalle?
Über die fachlichen Kompetenzen hinaus ist es wichtig, dass Ihr zukünftiger Partner die Einbeziehung der Mitarbeiter tatkräftig unterstützt und als Rollenmodell agiert. Dies setzt voraus, dass der Berater respektvoll und vertrauenswürdig mit allen Mitarbeitern kommuniziert. Auf diese Weise motiviert er als Person alle Teilnehmer zum Erfolg des SMED-Workshops und des gesamten Projektes. Darüber hinaus kann Sie der richtige Partner dahingehend beraten, wo SMED in Ihren Fertigungsprozess passt und welche Priorität die Methode im Verhältnis zu den Zielen und Herausforderungen Ihres Unternehmens einnehmen sollte. Er kann Ihnen auch andere geeignete Tools für die angestrebte Optimierung aufzeigen.
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Was ist SMED, und warum ist es so wichtig für die Produktion?
SMED (Single Minute Exchange of Die) ist eine Methode zur drastischen Reduzierung von Rüstzeiten in der Produktion. Ziel ist es, Umrüstvorgänge innerhalb von weniger als 10 Minuten abzuschließen. Dies ist wichtig, weil es die Flexibilität erhöht, die Maschinenverfügbarkeit maximiert und Unternehmen wettbewerbsfähiger macht.
Welche Vorteile bietet SMED für Unternehmen?
SMED bietet folgende Vorteile:
- Reduktion von Stillstandzeiten: Maschinen stehen kürzer still, was die Produktivität erhöht.
- Kostensenkung: Weniger Zeit- und Ressourcenverschwendung während des Rüstens.
- Flexibilität: Schnellere Umstellung auf neue Produkte oder Varianten.
- Qualitätssteigerung: Durch strukturierte und optimierte Abläufe wird die Fehlerquote reduziert.
- Erhöhte Kapazität: Mehr Zeit für die tatsächliche Produktion.
Wie funktioniert der SMED-Prozess in der Praxis?
Der SMED-Prozess besteht aus vier Schritten:
- Analyse der aktuellen Rüstvorgänge: Alle Schritte werden dokumentiert und in interne und externe Rüstvorgänge unterteilt.
- Externe Rüstvorgänge optimieren: Tätigkeiten, die während des Maschinenstillstands durchgeführt wurden, nach außen verlagern (z. B. Werkzeugvorbereitung).
- Interne Rüstvorgänge vereinfachen: Schritte, die während des Stillstands notwendig sind, standardisieren und verkürzen.
- Kontinuierliche Verbesserung: Rüstprozesse regelmäßig überprüfen und weiter optimieren.
Was ist der Unterschied zwischen internen und externen Rüstvorgängen?
- Interne Rüstvorgänge sind Tätigkeiten, die nur dann durchgeführt werden können, wenn die Maschine stillsteht (z. B. Werkzeugwechsel).
- Externe Rüstvorgänge sind Arbeiten, die außerhalb des Maschinenstillstands erledigt werden können (z. B. Werkzeugvorbereitung oder Materialbereitstellung).
Das Ziel von SMED ist es, möglichst viele Tätigkeiten von intern zu extern zu verlagern, um die Stillstandszeit zu minimieren.
Welche Herausforderungen können bei der Einführung von SMED auftreten?
Herausforderungen bei SMED können sein:
- Mitarbeiterwiderstand: Veränderungen werden oft skeptisch betrachtet.
- Unklare Prozesse: Fehlende Dokumentation der aktuellen Abläufe erschwert die Analyse.
- Fehlende Standardisierung: Unterschiedliche Herangehensweisen machen die Optimierung schwierig.
- Investitionsbedarf: Gelegentlich sind neue Werkzeuge oder Vorrichtungen notwendig.
- Disziplin in der Umsetzung: Ohne kontinuierliche Nachverfolgung schleichen sich ineffiziente Abläufe wieder ein.
Wie können Unternehmen SMED erfolgreich implementieren?
Für eine erfolgreiche SMED-Implementierung sollten Unternehmen:
- Rüstzeiten messen: Die aktuelle Situation genau analysieren.
- Schulungen durchführen: Mitarbeiter mit der SMED-Methode vertraut machen.
- Werkzeuge und Materialien vorbereiten: Externe Rüstvorgänge klar definieren.
- Standards schaffen: Rüstprozesse standardisieren, z. B. mit Checklisten.
- Kontinuierliche Verbesserungen umsetzen: Regelmäßige Reviews und Optimierungen durchführen.